
Land Brandenburg \ Dahme-Spreewald – Schlepzig ist ein niedersorbisches Dorf im Unterspreewald, gelegen etwa auf halber Strecke zwischen Märkisch Buchholz und Lübben.

Naturerlebnis, Ausflugsziel – Der Spreewald rund um Schlepzig ist besonders ursprünglich und naturnah. Vom Kahnhafen aus können Rundfahrten unternommen oder Kanus ausgeliehen werden. Der Ort hat eine gute touristische Infrastruktur, es gibt ein Brauhaus, eine Brennerei, eine historische Mühle und ein Bauernmuseum.

Juni 2021 – Wetter: Heiter, nur wenige Wolken, 21 °C. Schlagzeilen: Corona-Impfquote der Erwachsenen in Deutschland erreicht 50 Prozent, die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Kardinal Marx hat wegen der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche dem Papst seinen Rücktritt als Münchener Erzbischof angeboten.

Uns zieht es wieder einmal nach Schlepzig. Es ist unser erster Ausflug als doppelt Corona-Geimpfte und wir haben vor, uns endlich wieder ein paar Freiheiten zu gönnen. Es ist zu spüren, dass nach der langen Zeit von Lockdown und Einschränkungen das normale Leben erst langsam wieder in Gang kommt. Das Brauhaus und sein Biergarten direkt an der Hauptspree haben geöffnet und sind gut besucht. Wir nehmen Platz, scannen den Code der Luca-App und gönnen uns Schnitzel mit Spargel. Es ist herrlich, hier im Spreewald wieder einmal mit Blick in die Idylle im Freien zu sitzen.











Auch Kahnfahrten werden wieder angeboten, doch das Interesse scheint gering. Wir sehen einen Kahn, der sich mit nur drei Gästen auf seinen Rundkurs begeben hat. Offensichtlich tun nicht nur wir uns mit der Vorstellung schwer, mit fremden Leuten in einen engen Boot auf Tuchfühlung zu gehen. Das wäre uns ein wenig zu kuschelig. Man muss sich erst langsam wieder antrainieren, etwas weniger Distanz zu tolerieren. Wir beschränken uns auf einen kleinen Spaziergang am Kahnhafen und im Dorf. Die Wege gehören uns, die Höfe und Läden sind meist geschlossen, die Spreewaldkähne dümpeln vor sich hin.
Auf dem Rasen neben einer Anlegestelle vertreibt sich ein Nutria – auch Bisamratte genannt – die Zeit. Er schwimmt etwas umher, knabbert ein paar Blätter aus der Wiese, wandert ungestört ein wenig in der Sonne hin und her. Wir schauen eine Weile zu und pirschen uns dann für ein Foto näher heran. Als ihm das zu nah wird, springt er zurück ins Wasser und schwimmt davon. Dabei zieht er eine markante Wellenspur in die spiegelglatte Spree.
Wir haben wieder einmal einen schönen Nachmittag in Schlepzig verbracht. Wie gesagt, noch nicht überall waren die Dienstleister schon wieder am Start und für manchen kann es sein, dass der Start in die neue Saison einfach zu spät kommt. Hoffentlich wird es ein schöner Sommer, der viele Gäste in den Spreewald lockt.

Vielen Dank für dein Interesse. Es gibt übrigens noch einen Beitrag über Schlepzig aus dem Jahr 2010. Hast du Lust auf einen weiteren Ausflug? Hier gibt es mehr aus dem Spreewald.
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