
Baden-Württemberg \ Landkreis Tübingen – Auf etwa halbem Weg zwischen Tübingen und Rottenburg am Neckar führen, von Wurmlingen und Hirschau aus, Wanderwege zur Wurmlinger Kapelle hinauf.

Ausflugsziel – Die Wurmlinger Kapelle ist ein beliebter Ausflugs- und Wallfahrtsort. Vom Kapellenberg (475 m) reicht der Blick über das Neckartal bis zur Schwäbischen Alb und in das Ammertal. Von der Ortschaft Wurmlingen führt ein Kreuzweg zum Gipfel.

Mai 2021 – Wetter: Sonne-Wolken-Mix, leichter Wind, trocken, 18 °C. Schlagzeilen: Es ist Pfingstsonntag. In Belarus wird eine Ryanair-Maschine auf ihrem Weg nach Vilnius von Kampfflugzeugen zur Landung gezwungen, um einen russischen Regimekritiker zu verhaften.

Die Wurmlinger Kapelle ist über die Jahre für uns eine alte Bekannte geworden. Wir begegnen ihr immer wieder, bei jedem unserer Besuche in Tübingen grüßen wir sie zumindest aus der Ferne. Das Kirchlein auf dem Berg ist weithin sichtbar. Bei schönem Wetter ziehen der weiße Giebel und das rote Dach alle Blicke magisch an – und machen Lust auf einen Spaziergang an den Hängen des Kapellenberges.
Unser Weg beginnt in Hirschau. Der Himmel ist frühlingsblau und die Wolken lassen ihre Schattenkleckse über die Felder wandern. Ein Wetter zum Durchatmen und dem jungen Grün beim Sprießen zuzuschauen.












Ein Netz von Spazierwegen führt den Berg entlang und hinauf. Es geht an Streuobstwiesen vorbei, zu Schafweiden und Weinbergen, und Blüten schmücken das Gras. Das Spiel von Licht und Schatten zaubert immer neue Farbklekse auf die Hänge und bringt Bewegung in das Landschaftspanorama. Rottenburg rückt heran, hinter den Baumkronen blinken die Dächer von Hirschau, die Reihen der Weinstöcke weisen die Richtung zum Neckar hinunter, auf den Gipfeln der Schwäbischen Alb wird das Licht gedimmt.
Während unseres Spaziergangs sind viele schöne Fotos entstanden. Die Wurmlinger Kapelle und ihr Setting drum herum sind wirklich dankbare Motive. Wer bei seiner Runde am Berg außerdem noch etwas über die Tradition des Weinanbaus oder des Obstbaus in der Region erfahren möchte, sollte auf die Schautafeln des Lehrpfades achten. Wir waren an diesem Frühlingstag zu abgelenkt von den Reizen der Landschaft und haben die Informationen über Weinsorten und Bewirtschaftungsformen nur am Rande zur Kenntnis genommen.
Auf den Wiesen und an den Steilhängen der Hirschauer Berge gibt es einige seltene Wildpflanzen zu entdecken, darunter auch verschiedene Orchideen. Bei unserem Besuch im Mai blühte gerade die Bocksriemenzunge. Die hellgrün leuchtenden Blüten mit ihren pinkfarbenen Sprenkeln sind nicht zu übersehen. Hat man sie erst einmal ausgemacht, findet der Blick sie plötzlich in überraschend großer Zahl. Natürlich wussten wir zunächst nicht, wie die Blume heißt. Es brauchte schon etwas Recherche, um den Namen zu finden. Bocksriemenzungen – wenn man sich erst einmal mit diesem eigenwilligen Wort angefreundet hat, vergisst man es nicht wieder.
An diesem Tag sind wir nicht bis zur Kapelle hinauf gewandert. Von den Kirchlein und dem Gedicht, das Ludwig Uhland für sie verfasst hat, erzähle ich in einem früheren Beitrag. Vielleicht klickt ihr euch schnell auch dort hinüber.

Vielen Dank für dein Interesse. Es gibt einen weiteren Beitrag über die Wurmlinger Kapelle aus dem Jahr 2009. Hast du Lust auf einen weiteren Ausflug? Hier gibt es mehr aus dieser Region.