
Spanien \ Kanarische Inseln \ Lanzarote – Wir sind im Süden der Insel unterwegs, unterhalb von Yaiza, in der Landschaft zwischen Playa Blanca und Puerto Calero.

Küstenlandschaft – Auf dieser kleinen Tour gibt es drei empfehlenswerte Stationen: das Bergdorf Femés, die Kamelstation in Uga und den Yachthafen von Puerto Calero.

Juni 2018 – Auf unserem Weg von der Südspitze der Insel Richtung Norden geht es durch die weite Rubicón-Ebene auf die Berge zu. Der Berg wächst sich zu einem Gebirgszug aus und die Straße schlängelt sich durch ein Tal hinauf. Am Pass, einer Mulde zwischen zwei Bergrücken, liegt Femés. Es ist ein kleines Dorf, mit einer alten Kirche und wenigen Häusern, doch es lohnt sich hier anzuhalten und auszusteigen. Der Blick zurück in die Ebene reicht bis nach Playa Blanca, zur Küste und zur Nachbarinsel Fuerteventura hinüber. Femés wird deshalb als „Balkon des Rubicón“ bezeichnet und es gibt hier tatsächlich eine hübsche Aussichtsterrasse, von der aus man die Südspitze Lanzarotes überblicken kann. Oder man setzt sich im benachbarten Restaurant ans Fenster. Gleich gegenüber steht die sorgsam restaurierte Kirche des Dorfes, mit weißen Mauern und von rotem Vulkangestein eingefasstem Portal. Sie stand übrigens nicht immer hier, sondern wurde im Mittelalter von der Küste samt dem Dorf hierher versetzt, um vor Piratenangriffen geschützt zu sein.




Hinter Femés geht es wieder talwärts, wir halten auf Yaiza zu, genießen die Landschaft und erreichen schließlich den großen Kreisverkehr an der Fernstraße. Den riesigen Kamelskulpturen in seiner Mitte sind wir am Morgen schon begegnet. Im Ort Uga, gleich um die Ecke, ist eine Kamelstation. Um genau zu sein: Es sind Dromedare, die irgendwann einmal aus Marokko geholt und dann hier gezüchtet wurden. Mit Touristen auf dem Rücken trotten sie immer wieder in langen Karawanen durch die Vulkanasche der Feuerberge. Wir haben den Spaß vor vielen Jahren einmal mitgemacht, aber darum geht es uns heute nicht. Wir wollen nur einen Blick in die Gehege werfen, ein Foto machen und den Dromedaren Hallo sagen.
Dann noch einmal zur Küste, Puerto Calero ist nicht weit. Dort wollen wir endlich auch etwas essen. Puerto Calero ist ein hübscher Yachthafen. Er ist modern, gepflegt und möchte wohl auch exklusiv sein. Die Schiffe im Hafen sehen überwiegend teuer aus, doch nicht alle würde ich als Yacht bezeichnen. Von hier kann man mit einem U-Boot die Unterwasserwelt in Augenschein nehmen oder per Katamaran zu den Papageien-Stränden segeln. Und natürlich gibt es eine Uferpromenade mit Geschäften und Restaurants. Wir machen es uns im Hafen-Club bequem und studieren die Tapas-Karte. Es ist bereits fortgeschrittener Nachmittag, die Sonne hat machtvoll das Regiment übernommen und wir sind froh, ein schattiges Plätzchen und kühle Getränke zu haben.
[Nachtrag] Ich habe in mein Fotoarchiv geschaut und vier Bilder eingescannt, auf denen unser Kamelritt durch die Feuerberge vor gut 25 Jahren (August 1995) zu sehen ist. Die Sitze für die Touristen waren wie Lastenkörbe an den Tieren befestigt und wenn sie sich nach dem Aufsteigen der Gäste aus dem Kniestand erhoben, wurde klar, warum man sie auch als Wüstenschiffe bezeichnet. Als lange Karawane ging es dann zum kurzen Rundkurs entlang der Vulkanhänge.




Die Fotos von unterwegs entstanden über die Schultern meiner Vordermänner und geben vielleicht einen ungefähren Eindruck von der Tour. Heute würde ich mich da nicht mehr einreihen, es ist eine Massenveranstaltung mit vielen Bussen, Warteschlangen und Gedränge. Doch wer Kinder dabeihat, sollte das großzügig sehen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, auf einem Kamel zu sitzen, sein Fell zu streicheln und ihm tief in die dunklen Augen zu sehen.
[…] Inselsüden – Fernblick, Hafen und Dromedare […]
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