
Baden-Württemberg \ Schwäbische Alb – Die Höhlenwelten Sonnenbühl befinden sich in der Nähe des Ortes Erpfingen, südlich von Reutlingen.

Ausflugsziel – Sonnenbühl auf der Schwäbischen Alb ist eine vielseitige Erholungsregion. Die miteinander verbundenen Erpfinger Höhlen wurden 1834 (Karlshöhle) und 1949 (Bärenhöhle) entdeckt. Die Tropfsteinhöhlen aus Jura-Kalk entstanden über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren und können besichtigt werden.

November 2010 – Wetter: Stark bewölkt mit häufigen Schauern, 15 °C. Schlagzeilen: In Seoul (Südkorea) endet der G20-Gipfel. In Karlsruhe kommt es zu einem Großbrand im Zoologischen Garten.

Tropfsteinhöhlen geben Einblick in die Erdgeschichte. Wasser und Kalk haben während unvorstellbar langer Zeiträume eindrucksvolle Gebilde und Räume geformt, die unsere Fantasie beflügeln. Die Bärenhöhle und die mit ihr verbundene Karlshöhle sind auf 270 Metern als Schauhöhlen begehbar und zählen zu den größten natürlichen „Unterwelten“ in Deutschland.
Der Einstieg in die Gewölbe beginnt am Fauthloch, hier geht es mit Führungen in den Berg hinab. Die erste Höhle hat ihren Namen vom Lehrer Fauth, dem im Jahre 1834 der Legende nach beim Kräuter sammeln seine Tabakdose in einen Felsspalt fiel und ihm so den Weg in die Höhle wies. Er war jedoch nicht der erste Entdecker. Auf dem Grund des Spalts häufte sich Unrat aus der Vorzeit, obendrauf menschliche Skelette, wohl Pestopfer, die im Mittelalter hier würdelos entsorgt wurden. Nach Fauths Entdeckung dauerte es nicht lange, bis die weit verzweigte Höhle erforscht, erschlossen und zu einer überregionalen Attraktion entwickelt war. Zu Ehren des Besuchs von Kronprinz Karl von Württemberg, der ihr auch seine Aufwartung machte, erhielt sie den Namen „Karlshöhle“.







Der Pfad durch die bizarren Tropfsteinformationen ist für die Besucher komfortabel mit Treppen und Geländern ausgebaut. Die Beleuchtung und die Blitzlichter haben dazu geführt, dass sich auf dem Gestein in grünen Schleiern Moose ausbreiten. Das UV-Licht sei der Grund dafür, wird uns erklärt. Nach den Millionen von Jahren, in denen sich die Höhlen ungestört formten, hat der Mensch in kürzester Zeit unauslöschliche Spuren hinterlassen und erfreut sich nun daran, in den Steinen Gesichter und Figuren, Marienbilder und sogar ein getropftes Schloss Lichtenstein erkennen zu können. Licht und Schatten leisten dabei einen nicht unerheblichen Beitrag.
Funde belegen, dass die Höhlen seit frühester Zeit Besucher und Bewohner hatten. Bis in die Bronzezeit lassen sich die Spuren zurückdatieren, die Menschen hinterlassen haben und natürlich suchten schon immer auch Tiere hier Schutz. Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hinter einem Felsüberhang die Verbindung zu einer benachbarten Höhle entdeckt. Der Durchgang ist heute noch schmal. Nur einzeln und nacheinander geht es hindurch und die Schultern bekommen unvermeidlich Tuchfühlung mit dem Gestein.
Danach weitet sich der unterirdische Gang zu einer Halle. Hier wurden viele Skelette von Bären gefunden, weshalb sie folgerichtig „Bärenhöhle“ heißt. Sie beeindruckt vor allem durch die Größe des Höhlenraumes, der sich wie die Kuppel eines Domes über die Köpfe spannt. Eine Gruppe von Jugendlichen lässt sich von der Höhlenführerin dazu animieren, ein Lied anzustimmen. Die Demonstration der beeindruckenden Akustik fällt etwas zaghaft aus, aber sie erfüllt ihren erheiternden Zweck. Die Felswände werfen als Echo zurück, was man ihnen zuwirft.
Der Höhlenrundgang endet auf der anderen Seite des Berges. Als unsere Augen sich wieder an das blendende Licht der Oberwelt gewöhnt haben, sind wir erstaunt, wie weit entfernt vom Eingang wir plötzlich sind. Der dortige Tatzenabdruck auf dem Gehweg zählt, nebenbei bemerkt, nicht zu den authentischen Spuren, die hier von Bären hinterlassen wurden. Um ihren Wegen zu folgen, muss man hinab, zwischen und unter die Felsen.

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