Ueckermünde: Am Stettiner Haff

Mecklenburg-Vorpommern – Ueckermünde ist eine Kleinstadt in Vorpommern und liegt an der Mündung der Uecker unmittelbar am Stettiner Haff.

Hafen, Küstenort – Ueckermünde ist ein Städtchen mit Hafen, Altstadt und Schloss. Das Stettiner Haff ist das lagunenartige Mündungsgewässer der Oder in die Ostsee.

Mai 2008 Wetter: Wechselhaft bewölkt und trocken. Tageshöchstwert 15 °C. Schlagzeilen: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird für ihre Verdienste um die europäische Einigung in Aachen mit dem Karlspreis geehrt. Die Laudatio hält der Präsident Frankreichs Nicolas Sarkozy. Über die Hangzhou-Bucht in China wird die mit 36 km längste Überseebrücke der Welt für den Verkehr freigegeben.

Auf dem Weg nach Usedom machen wir Station in Ueckermünde. Klar, es ist ein Umweg, doch wir wollen das Städtchen kennenlernen und einen Blick auf das Stettiner Haff werfen. Also nehmen wir uns die Zeit für ein Pause und einen kleinen Spaziergang. Offenbar ist gerade Mittagsruhe. Alle Gassen der überschaubaren Altstadt sind menschenleer. Die Hafenpromenade bringt uns zu Rosis Fischoase. Hier sind Leute. Unter dem Vordach wird gefeiert. Himmelfahrt, Männertag, erster Mai. Hier sind sie also alle, die Ueckermünder. Die gesellige Runde sitzt offenbar schon einige Zeit beieinander und ist gerade dabei, Nachschub zu ordern. Die mit grünen Zweigen geschmückten und an den Zaun gelehnten Fahrräder werden sich gedulden müssen. Man kennt sich hier. Die Grüße von Passanten werden fröhlich und mit einladenden Gesten erwidert.

Wir bleiben, bestellen, schauen dem Trubel zu. Weil der Andrang groß ist, müssen wir warten. “Ein paar Minuten noch.” Die Verkäuferin signalisiert mit freundlichem Wink, uns nicht vergessen zu haben. Dann halten wir unsere dampfenden Teller in den Händen, wechseln vom Stehtisch auf die gesellige Bank. Die riesigen Portionen sehen nach Arbeit aus, doch der leckere Fisch lohnt die Mühe. “Guten Tag.” Wir rücken ein Stück, begegnen offenen, aufmerksamen Blicken. Nette Leute hier. “Auf Wiedersehen.” Wieder blickt man einander in die Augen und nimmt die Erwiderung des Gegenübers entgegen. Lächeln. Nicken. Es ist angenehm und ungewohnt, wie bewusst man hier voneinander Notiz nimmt, obwohl man doch nur einige Minuten lang am gleichen Tisch gegessen hat.

Noch ein kurzer Halt beim Stadtbad am Haff für einen Blick auf das große Wasser. Unter der Krone eines großen Baumes an der Liegewiese haben sich junge Leute versammelt. Es sind vor allem Männer von übermorgen und sie üben sich im Feiern ihres vermeintlichen Ehrentages. Mit Apfelkorn, ein paar kichernden Mädchen und ganz viel lautstarkem Gehabe. Alles normal, alles altbekannt und mit viel Nachsicht zu bedenken.

Der Umkleide-Pavillon neben dem Eingang stimmt nostalgisch. Er mag wohl schon zur Kaiserzeit hier gestanden haben, als Badeanzüge noch bis zu den Ellenbogen und Knien reichten. In so einem Verschlag haben Oskar mit der Blechtrommel und Maria ihr Brausepulver mit Spucke vermischt. Diese Szene aus dem Film ist immer sofort präsent, wenn ich solche Strandkabinen sehe.

Neben dem Strandbad mündet die Uecker ins Stettiner Haff. Kleine Boote tuckern vorbei. Wir lassen uns vom Wind eine Weile das Haar zerzausen, gehen an die Spitze der Mole, blicken über das Grau der Wellen. Am Horizont Usedom, unser nächstes Ziel.

Vielen Dank für dein Interesse. Hast du Lust auf einen weiteren Ausflug?
Hier gibt es weitere Beiträge über Mecklenburg-Vorpommern.

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